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Baclofen

4.Weitere Studien

Weitere Studien:

Behandlung der Alkoholabhängigkeit mit hoch dosiertem Baclofen. Eine randomisierte und placebokontrollierte Studie (BACLAD) (European Neuropsychopharmacology, 2015)Autoren: Christian A. Müller, Olga Geisel, Patricia Pelz, Verena Higl, Josephine Krüger, Anna Stickel, Anne Beck, Klaus-Dieter Wernecke, Rainer Hellweg, Andreas Heinz:

  • Dabei erreichten während der Hochdosierungsphase [signifikant] mehr Patienten in der Baclofengruppe totale Abstinenz [Kriterium 1] als in der Placebogruppe (15 von 22 (68.2 Prozent) gegenüber 5 von 21 (23.8 Prozent), p = 0.014). Baclofenpatienten schnitten auch bei der zunehmenden Abstinenzdauer [Kriterium 2] im Vergleich zur Placebogruppe signifikant besser ab (67.8 Tage (SD = 30) gegenüber 51.8 Tage (SD = 29.6), p = 0.047). Während der Studie wurden keine ernsthaften Nebenwirkungen beobachtet, die auf das Medikament zurückzuführen wären.
  • Zur Zeit werden hauptsächlich zwei psychopharmakologische Wirkungsweisen von Baclofen diskutiert: Einerseits eine teilweise Substitution (Rolland et al., 2013) und andererseits die Veränderung der dopaminergen Transmitter im limbischen Belohnungssystem (Pastor et al. 2012)
  • Übereinstimmend mit den Erkenntnissen einer anderen Untersuchung (Evans and Bisaga, 2009), gab es auch bei (Alkohol)Konsum-Rückfällen und gleichzeitiger Verabreichung von Baclofen keine sonstigen ernsthaften Vorfälle, welche auf das Medikament Baclofen hätten zurückgeführt werden können.
  • Zusammenfassend stellten wir fest, dass individuell hoch dosiertes Baclofen die Patienten bei der Aufrechterhaltung der Abstinenz wirksam unterstützt und alles in Allem auch gut vertragen wird, selbst bei individuellen Alkohol-Rückfällen. Die vorliegenden Resultate legen auch nahe, dass es keine allgemeinverbindliche wirksame Dosis gibt und dass diese wahrscheinlich für jeden einzelnen Patienten gefunden werden muss.
  • Ungefähr zwei Drittel der Baclofen-Patienten, verglichen mit einem Drittel der Placebo-Gruppe, erreichten die maximale Dosis von 270 mg / Tag nicht.
  • Titration Phase: Phase der Dosiserhöhung (4 Wochen)
    High-dose phase: Phase der Hochdosierung (4 Wochen)
    Tapering-phase: Phase der Dosisreduzierung bis auf auf 0 mg / Tag (4 Wochen)
    Follow-up: Nachbegleitung (4 Wochen)

Efficacy and Safety of Baclofen for Alcohol Dependence: ARandomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Trial (James C Garbutt, M.D., Alexei B Kampov-Polevoy, Published in final edited form as:Alcohol Clin Exp Res. 2010 November ; 34(11): 1849–1857. doi:10.1111/j.1530-0277.2010.01273.x)

Dose–Response Effect of Baclofen in Reducing Daily Alcohol Intake in AlcoholDependence: Secondary Analysis of a Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled TrialGiovanni Addolorato1 (Alcohol and AlcoholismVol. 46, No. 3, pp. 312–317, 2011doi: 10.1093/alcalc/agr017Advance Access Publication 17 March 2011)

  • No serious or severe side effects leading to drug cessationwere observed, and no patients discontinued treatmentbecause of side effects.
  • This analysis found that oral administration of baclofen, bothat the dose of 10 mg t.i.d. and at that of 20 mg t.i.d., was sig-nificantly more effective than placebo in reducing dailyalcohol intake

(Baclofen-Doktorarbeit-DUSSERE-Nicolas) (Wirksamkeit von Baclofen für die Risikominimierung bei Alkoholabhängigkeit. Literaturrecherche und Beobachtung von 81 Patienten über 6 Monate – Université de Versailles 2013) (Efficacité du baclofène dans la stratégie de réduction des risques chez les patients alcoolo-dépendants, revue de la littérature et étude sur 81 patients suivis pendant 6 mois en ambulatoire Autor: Nicolas Dussère (pn, 03.07.2015))

Nebenwirkungene a-t 9/2017b BEDENKLICHE RISIKOSIGNALE ZU BACLOFEN IN DER ALKOHOLENTWÖHNUNG

  • Die französische Arzneimittelbehörde schränkt aktuell die Dosis von Baclofen (LIORESAL,Generika) auf maximal 80 mg pro Tag ein, wenn es off label zur Alkoholentwöhnung angewendet wird.
  • Besonders auffällig ist dabei die Zunahme neurologischbedingter Krankenhausaufnahmen, darunter auch Krampfanfälle, mit Steigerung auf mehr als dasZweifache insgesamt (HR 2,54; 95% CI 2,13-3,03) und auf mehr als das Dreifache unter täglich180 mg oder höher (HR 3,31; 95% CI 1,96-5,61). Todesfälle (insgesamt HR 1,31; 95% CI 1,08-1,60) nehmen ab einer Tagesdosis von 30 mg zu (HR 1,41; 95% CI 1,09-1,84). Bei einer Tagesdosisvon 180 mg und höher steigt das Sterberisiko auf über das Zweifache (HR 2,27; 95% CI 1,27-4,07).Hier fallen besonders Todesfälle ungeklärter Ursache auf, die unter Hochdosis von täglichmindestens 180 mg auf knapp das Fünffache ansteigen (HR 4,90; 95% CI 1,13-21,3). Unter derAnnahme eines kausalen Zusammenhangs errechnen die Autoren für den Off-label-Gebrauch vonBaclofen zur Alkoholentwöhnung bei unter 70-Jährigen ohne wesentliche Begleiterkrankungen pro1.000 Patienten und Jahr insgesamt 3 zusätzliche Todesfälle und 33 Krankenhausaufnahmen, unterDosierungen oberhalb von 180 mg pro Tag 10 zusätzliche Todesfälle und 116Krankenhausaufnahmen.2

A Randomized, Placebo-Controlled Study of High-Dose Baclofen in Alcohol-Dependent
Patients—The ALPADIR Study Michel Reynaud1,*, Henri-Jean Aubin2, Francoise Trinquet3,
Benjamin Zakine3, Corinne Dano4, Maurice Dematteis5, Benoit Trojak6,
Francois Paille7, and Michel Detilleux8

 

 

 

 

 

 

 

Praxis Dr. Peter Feil, Schulstr. 15, 79288 Gottenheim, T 07665-940210, peter-feil(at)mixinfo.de